Tag 5 Workshop in Givat Haviva

Am Donnerstag besuchten wir Givat Haviva, eine Bildungsstätte, die sich die Verständigung zwischen Israelis und Arabern zum Ziel gesetzt hat und machten dort einen Workshop.

Nach dem Lunch führte uns Lydia, eine walisische Israelin, in die jüngere Geschichte des Ortes und der Umgebung ein. Voller Energie und mit viel britischem Humor erläuterte sie die Geschichte der Entstehung Israels und der sogenannten “Green Line”, die die Palästinensergebiete des Westjordanlandes von Israel trennt. Im Anschluss unternahmen wir eine gemeinsame Bustour zur “Grünen Linie” und zum sogenannten “Zaun”, der in Wirklichkeit eine Mauer ist und das Westjordanland von israelischen Kerngebiet abriegelt.

Ost-Barta’a liegt schon nicht mehr in Israel, aber immer noch diesseits des “Zauns”. Viele Israelis fahren zum Shopping dorthin, weil es dort günstiger ist. Die Einwohner sind formal Bewohner des Westjordanlandes, also keine Israelis, während die Bewohner des Westteils einen israelischen Pass haben.

Unsere Gruppe vor Ost- Barta’a

Tagesbericht (Amelie und Marie)

Heute war ein sehr besonderer Tag. Wir haben gemeinsam mit unseren israelischen Austauschspartner*innen an einem Projekt in Givat Haviva teilgenommen, es ging erstmal in einem Workshop um den Konflikt und zwischen Israel und dem Westjordanland aber auch die Spannungen zwischen jüdischen und arabischen Israelis. Die Geschichten die wir erzählt bekommen haben, waren für uns schwer begreiflich. Den generellen Konflikt zu verstehen fiel uns manchmal etwas schwer. Während des Workshops bekamen wir die Aufgabe, Dinge auf Zettel zu schreiben, die wir in unserer Gesellschaft als gut und schlecht empfinden. Besonders Rassismus, Antisemitismus, ungleiche Behandlung zwischen Geschlechtern waren auf der negativen Seite sehr oft zu lesen. Bei positiven Aspekten standen Freund*innen und Familie an erster Priorität. Im nächsten Schritt sollten wir aufschreiben, was wir uns für die Zukunft wünschen und dabei waren Love and Peace ganz oben auf der Rangliste. Zwar hat uns unser ganzer Aufenthalt in Israel gezeigt, welches hohe Gut Frieden ist, aber besonders an diesem Tag wurde es noch einmal sichtbarer, in welcher privilegierten Lage wir sind, dass wir in Deutschland keine Angst vor Krieg und Terror haben müssen.

Nach einem Mittagessen in Givat Haviva bekamen wir die Gelegenheit, an einem Workshop mit Lydia teilzunehmen. Sie erzählte uns als erstes ihre persönliche Geschichte und wie sie nach Israel kam, anschließend erklärte sie uns, was es mit der sogenannten Green Line auf sich hat und was sie für Israel und das Westjordanland zu bedeuten hat. Im Anschluss machten wir uns gemeinsam mit Lydia mit dem Bus auf den Weg und sie zeigte uns verschiede Städte, die kurz vor oder sogar auf der Green Line sind. Außerdem brachte sie uns zu einem Aussichtspunkt, wo wir Städte auf dem Gebiet des Westjordanlands sehen konnten und die Mauer, die es von Israel teilt. Für uns ein seltsames Bild. Nachdem wir mit dem Bus wieder zurück bei unserer high school waren, fing auch schon unser Abendprogramm in den Familien oder gemeinsam mit anderen Jugendlichen der beiden Delegationen an. Alles in allem ein sehr ereignisreicher und bewegender Teil unserer Reise. Der Besuch in Givat Haviva und die Führung mit Lydia haben uns die Probleme Israels vor Augen geführt und wir sind sehr dankbar, diese Erfahrung gemeinsam mit unseren israelischen Partner*innen machen zu dürfen.

Vielen Dank an alle, die diesen Tag möglich gemacht haben 🙂